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Lykanthropie

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Zur Begriffsbildung

Es gibt mehrere Möglichkeiten der Deutung des Begriffs 'Lykanthropie':

werewolf

Was versteht man unter Lykanthropie?

Im Allgemeinen ist mit dem Begriff der Lykanthropie der Glaube verbunden, Menschen könnten sich in bestimmte Raubtiere verwandeln.
Lykanthrop bezeichnet nicht nur den Werwolf ("wer" von lateinisch "vir"; Mann), sondern entsprechend den lokalen Traditionen den Werbären (altnordisch berserk; Bärenhäuter), oder im außereuropäischen Bereich Wertiger, Werleoparden usw. Die Verwandlung gilt als reversibel.

Die Interpretationen des Phänomens reichen von absolutem Aberglauben, über rein psychologische Deutungen, bis hin zu parapsychologisch fundierten Interpretationen. Hierher gehören Traumbilder und Visionen mit Elementen der außersinnlichen Wahrnehmungen (folgend mit ASW bezeichnet), die den Erlebnisträger sich selbst in Tiergestalt sehen lassen, aber auch das mentalsuggestive Beeinflussen von Tieren (magische Faszination):

Der Wille eines Menschen besetzt gleichsam das Tier. Solche Deutungen schließen wahrscheinlich schon psychokinetische Elemente ein. Eindeutig psychokinetisch wäre das ebenfalls behauptete Phänomen, bestimmten Menschen gelänge es, Materialisationen von Raubtieren agieren zu lassen.

Eine Form von außersinnlicher Wahrnehmung (ASW) läge vor, wenn Menschen mentalsuggestiv andere durch Tierphantome attackieren könnten (Alp).
Ein psychokinetisches Phänomen eigener Art bildete die allerdings von nur sehr wenigen Forschern für möglich gehaltene tatsächliche Verwandlung (in einer abgeschwächten Form: die Seelenexkursion in Tiergestalt).

In den Umkreis der Lykanthropie gehören auch die zahlreichen, der klassischen Psychiatrie bekannten Beispiele vermeintlicher Wölfe, Katzen, Hunde usw.

Das Mittelalter nahm das Problem der Tierverwandlung sehr ernst: So untersuchte z.B. Augustinus die Frage, ob die Verwandlung eines Mannes in einen Esel, die der röm. Schriftsteller Apulejus (um 125 n. Chr.) beschreibt, überhaupt möglich sein könnte.

Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Lykanthropie monographisch bearbeitet. Man betrachtete sie als eine Form der Teufelsbesessenheit:
Nach dem 'Malleus maleficarum' ist der Werwolf kein wirkliches Tier, auch kein verwandelter Mensch, sondern ein Trugbild des Teufels.
Thomas von Aquin sah in den Werwölfen dämonenerzeugte Scheinwesen. Eine tatsächliche Verwandlung hielt er für unvereinbar mit den göttlichen Naturgesetzen.

Die Religionsethnologie sieht in der Lykanthropie eine in psychopathologische Bereiche dringende Zerfallserscheinung der alten Wolfsmythologie.

Der Parapsychologie bleibt die Aufgabe zu untersuchen, welche paranormalen Elemente sich in ihr manifestieren.

 

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